ONE100: Österreichs nachhaltiges Energiesystem – 100% dekarbonisiert
Das volkswirtschaftlich optimierte Energiesystem für ein klimaneutrales Österreich
Ziel der Studie ist, unter Verwendung eines leistungsfähigen energieökonomischen Optimierungsmodells ein volkswirtschaftlich optimiertes dekarbonisiertes Energiesystem zu entwerfen, in dem mit einer umweltverträglichen Nutzung von ausschließlich erneuerbaren Energiequellen und dem Einsatz CO2- neutraler Technologien der gesamte Energiebedarf Österreichs dauerhaft, leistbar und versorgungsicher gedeckt werden kann.
In Österreich werden etwa 80% der Treibhausgasemissionen von den Sektoren Verkehr, Gebäude, Energie und Industrie verursacht und kommen damit aus dem „Energiesystem“. Es liegt daher auch im Verantwortungsbereich der Betreiber der Energieinfrastruktur, nachhaltige Lösungen zur Dekarbonisierung des Energiesystems anzubieten, um die Klimaneutralität schnell und volkswirtschaftlich effizient zu erreichen. Aus dieser Verantwortung heraus haben wir - österreichische Strom- und Gasnetzbetreiber gemeinsam mit AGGM Austrian Gas Grid Management AG und der APG Austrian Power Grid AG - das Forschungsprojekt „ONE100 – Österreichs nachhaltiges Energiesystem – 100 % dekarbonisiert“ initiiert.
Ohne vorab definierte Szenarien festzulegen, die bestimmte Erwartungen abbilden, wurde unter dem zukunftsweisenden Ansatz für die Energiesystem-Modellierung ein idealtypisches, 100 % dekarbonisiertes und optimiertes Energiesystem für Österreich unter den folgenden Prämissen berechnet:
- Greenfield Ansatz
- Inputparameter: Regionalisierter Nutzenergiebedarf für alle Sektoren, Potentiale für erneuerbare Energiegewinnung., Kosten und Wirkungsgrade für mehr als 150 Technologieoptionen, Rohstoff- und Importpreise für erneuerbare Energieträger, Produktions- und Bedarfsprofile eines repräsentativen Klimajahres
- Simultane Optimierung des gesamten Energiesystems in einem integrierten Modell
- Technologie- und Ergebnisoffenheit
Das Ergebnis:
Die Berechnungsergebnisse aus ONE100 liefern hinsichtlich des Umbaus des Energiesystems wesentliche Entscheidungs- und Diskussionsgrundlagen, wie die Dekarbonisierungsziele kostenoptimal erreicht werden können. Neben dem Nachweis der volkswirtschaftlichen Sinnhaftigkeit der Nutzung aller regionaler erneuerbarer Energiepotentiale, von Wind über Sonne, Geothermie sowie feuchter und fester Biomasse, werden auch die entsprechenden Größenordnungen für den erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und der notwendigen Etablierung von effizienten Umwandlungs-, Transport-, Speicher- sowie Endanwendungstechnologien beziffert. Das bestehende Energiesystem muss einerseits durch ein deutlich umgebautes Energiesystem abgelöst werden. Andererseits sind auch viele Elemente bereits vorhanden, deren Wert schon auf dem Transformationspfad genutzt werden kann.
Damit die Energiesystemwende gelingen kann, werden enorme Investitionen und die Weiterentwicklung innovativer Technologien notwendig sein. Es ist daher erforderlich,
- ein investitionsfreundliches Umfeld und Anreize für alle Energieträger und Technologien, die einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Energiesystems leisten können, zu schaffen, damit die vorhandenen Potentiale volkswirtschaftlich sinnvoll genutzt werden und die jeweiligen Stärken der Energieträger, Technologien und Infrastrukturen effektiv wirken können.
- die regulatorischen Rahmenbedingungen klar und ausreichend flexibel zu gestalten, damit die leistungsstarke Transportinfrastruktur die erneuerbaren Energien in das Energiesystem integrieren kann und Sektorkopplung ermöglicht wird.
- Forschung & Entwicklung für die Weiterentwicklung und Optimierung innovativer und energieeffizienter Technologien zu intensivieren, um Effizienzsteigerungen und Dekarbonisierungpotentiale heben zu können.
Weitere Infos finden Sie hier:
Projektsteckbrief:
Projektleitung:
AGGM, DI Helmut Wernhart, helmut.wernhart@aggm.at
Projektbeteiligte:
Die Studie ONE100 wurde von Wagner & Elbling GmbH (www.wecom.at) im Auftrag von AGGM Austrian Gas Grid Management AG, Austrian Power Grid AG, Energienetze Steiermark GmbH, Gas Connect Austria GmbH, Netz Burgenland GmbH, Netz Niederösterreich GmbH, Netz Oberösterreich GmbH, Salzburg Netz GmbH, TIGAS Erdgas Tirol GmbH, Trans Austria Gasleitung GmbH, Vorarlberger Energienetze GmbH, Wiener Netze GmbH erstellt.
Projektlaufzeit: 11/2019 – 8/2021